Die Höhlenwohnungen in Langenstein im Harz

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Im kleinen Ort Langenstein im Harz gibt es ein paar Wohnhöhlen aus dem letzten Jahrhundert.

Man muss schon ziemlich den Berg hinauf gehen, um zur (rekonstruierten) Höhlenwohnung auf dem Berg der Altenburg zu kommen. Dort gibt es nämlich nur die eine – die anderen Höhlen sind aus germanischer Zeit und erinnern nur noch ansatzweise an eine Wohnhöhle. Da ich kurz nach Ortseinfahrt rechts in den Weg am Goldbach am Fuße des Berges geparkt hatte, bin ich dem gelben Schild “Aufstieg zur Altenburg und zur Höhlenwohnung” gefolgt, nicht wissend, dass die Burg schon vor langer Zeit abgetragen wurde. Darüber hinaus endet der mit steilen Treppen beginnende Weg nach ein paar Metern an einer Absperrung wegen “Gefahr von Steinschlag”. Der richtige Aufstiegsweg war aber weder an dem gelben Wegweiser noch woanders ausgeschildert – er wäre einiges weiter an der Hauptstraße hinter einem alten Gut hoch gegangen. Allerdings kann man sich an der Absperrung vorbei schlängeln, was nicht nur ich, sondern auch weitere Besucher taten. Auch der restliche Weg ist nicht nur extrem steil, sondern auch eher ungeeignet für ältere Menschen und Menschen mit körperlichen bzw gesundheitlichen Einschränkungen. Insbesondere die Beschaffenheit des Weges, der streckenweise einer Wasserrinne ähnelt, bietet keinerlei Sicherheit davor, umzuknicken oder wegzurutschen. Schlussendlich habe ich es geschafft und bin den “offiziellen” Weg zumindest hinab gestiegen.

Vorbei an den Resten der Wohnhöhlen auf der Altenburg bin ich dann vor der Wohnhöhle von Karl Rindert gelandet. Er war bis 1916 der letzte Höhlenbewohner. Viel ist innen zwar nicht zu sehen, niedlich ist sie trotzdem. Von gegenüber aus hat man einen schönen Blick über den Ort Langenstein im Harz.

Geht man den Weg geradeaus weiter, kommt man zum Aussichtspunkt Altenburg mit sehr schöner stiller Natur. Ein Stück weiter Richtung Abstiegsweg (eigentlicher Aufstieg) kann man noch eine Wasserhöhle mit einem alten Wasser-Reservoir entdecken. Das Bassin war der Vorläufer unserer heutigen Trinkwasserversorgung. Spannend zu lesen!

Auf der anderen Seite des Ortes am Schäferberg befinden sich die bekannten Höhlenwohnungen von Langenstein. Man kann sie sich frei anschauen, denn der betreuende Verein schließt morgens um 9.00h auf und abends zu. Auf Wunsch kann man auch eine Führung buchen. Das Ganze ist kostenlos und wird durch Spenden finanziert (natürlich habe auch ich die Spendenkasse zum Klimpern gebracht). Zufällig hatte gerade ein Vereinsmitglied eine Führung für eine Familie begonnen, in die ich mehr oder weniger “hinein geraten” bin. Ich wurde sehr nett und ohne Umschweife mit eingebunden und zum Dabeisein aufgefordert. Das war auch wirklich ein tolles Erlebnis, was ich unbedingt empfehlen kann! Den Geschichten und Ausführungen mit den vielen kleinen Hinweisen rund um das Leben in diesen Wohnhöhlen zu lauschen war hochinteressant und teilweise sehr verblüffend! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht – ein Tag, an den ich mich lange und mit einem Lächeln erinnere.

Die Höhlenwohnungen in Langenstein sind innerhalb des Ortes gut ausgeschildert:

Schäferberg 23
38895 Langenstein

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