Wanderung auf den Pfaffenstein bis zur Barbarine – Runde von Pfaffendorf
20/11/2022
In der Sächsischen Schweiz bzw im Elbsandsteingebirge kann man wirklich unglaublich viele Wanderungen machen, die alle in ihrer Art unterschiedlich sind. Für jeden Anspruch ist etwas dabei. Die Wanderung auf den Pfaffenstein bis zur Barbarine war die Tour mit den meisten Treppen und Stufen, die ich je hoch gelaufen bin. Während meines Urlaubs in der Sächsischen Schweiz wollte ich meine Wanderungen von “leicht” bis “schwer” staffeln, und das ist mir gut gelungen. Die Wanderung auf den Pfaffenstein gehört zu den anspruchsvollen Routen und ist auf jeden Fall die Anstrengungen wert. Aber man muss schon eine sehr gute Kondition haben und vielleicht etwas im Training sein, um gerade bei den Treppen am Anfang nicht gleich zuviel Kraft zu verlieren. Meine vorherigen Wanderungen in der Sächsischen Schweiz (Uttewalder Grund, Bastei-Schwedenlöcher, Herkulessäulen), waren von leicht bis mittelschwer gute Möglichkeiten zum Eingewöhnen.
Ich wusste vorher nicht, dass es oben auf dem Pfaffenstein auch eine Gaststätte gibt, aber genügend Trinkwasser dabei zu haben und vielleicht einen Snack ist nie verkehrt. Eine kleine Überraschung habe ich durch Zufall entdeckt, als mich ein junges Pärchen auf die versteckte Burgruine aufmerksam gemacht hat, die unter überwucherndem Gestüpp gegenüber des Aussichtsturms ist. Bei genauem Hinsehen kann man den zugewachsenen Weg erahnen. Der Aussichtsturm war an diesem Wochentag nicht geöffnet – vielleicht ist er nur am Wochenende zugänglich. Allerdings war meine gewählte Wanderzeit offenbar sehr gut (ich bin nachmittags um 15.30 Uhr unter der Woche gestartet), da nicht sehr viele Menschen oben waren.
Auf den ersten knapp 700m der Route reiht sich eine Treppe an die andere, bis man am “Nadelöhr” auf einer Eisenstiege durch ein Felsenloch oben heraus kommt.
Ich wähle nun den Weg links entlang zur Falkenhöhle mit schöner Aussicht.
Ich muss das Stück Weg zurück gehen, um vorbei an der “Nassen Schlucht” weiter zum Schwedenkeller zu wandern. An einer Stelle kann ich nicht nur die bizarren Felsen des Pfaffensteins gut sehen, sondern habe auch freie Sicht bis zur Burg Königstein. Unglaublich!
Der Opferkessel beim Schwedenkeller ist ein abenteuerlicher Knaller: ein Felsbereich, der extrem huckelig ist und kleine wassergefüllte Mulden hat, ist mit einem Eisengeländer versehen. Allerdings finde ich die Gefahr, mit einem Fehltritt unter das Geländer zu geraten und in die Tiefe zu stürzen, nicht zu verachten!! Ich kralle mein Handy so fest in der Hand, dass ich wiederum Angst habe, dass es mir durch Schweißbildung entflutscht. Nur zaghaft wage ich ein paar Schritte vor, versuche dabei, möglichst unverkrampft zu bleiben, verzichte aber auf einen langen Aufenthalt.
Ich will endlich die Barbarine sehen und muss vom Opferkessel wieder etwas Weg zurück gehen, um erstmal zu einem Turm und einer kleinen Festungsruine auf dem eigentlichen Fels “Pfaffenstein” zu kommen.
Und dann geht es endlich, endlich zur Barbarine… Zuerst muss es nochmal eine Treppe sein. Die Eisenstiege ist gerade mal so breit wie mein Körper, also schmal. Durch einen extrem engen Felsspalt quetschend lande ich auf einer kleinen Plattform, von der aus man direkt auf die gegenüber stehende Barbarine blickt.
Was für ein umwerfender Anblick! Die erklärende Tafel berichtet über die Hintergründe zur Absicherung des Felskopfes. Sehr interessant!
Bei den Rückweg gibt es eine Stelle, die mir nicht klar war: sollte ich nun links abbiegen oder nicht. Ich gehe ein paar Meter, um dann doch wieder den Hauptweg zu suchen. Manchmal zeigt die Wander-App merkwürdige Richtungen an… aber schließlich finde ich links abbiegend den Weg zum “bequemen Weg”, wie der Rückweg tatsächlich heißt, und komme noch durch den “kleinen Kuhstall”.
Alles in allem eine sehr lohnenswerte Wandertour, die tolle Sehenswürdigkeiten und viele schöne Naturformen bietet!