Die nicht allzu große Stadt Casale Monferrato in Piemont im Nordwesten Italiens liegt fast genau mittig zwischen Mailand und Turin und direkt am berühmten Fluss Po. Der Altstadtkern ist sehr klein und konzentriert sich um den Marktplatz Piazza Mazzini, aber eigentlich kam mir der ganze Ort wie eine einzige Altstadt vor, die man zu Fuß in einem halben Tag komplett abgelaufen hat.
Sehenswürdigkeiten bzw was macht man in Casale Monferrato
Ich laufe als erstes das riesige Castello dei Paleologi / Castello del Monferrato an, was von außen nur wie eine einzige große Festungsmauer anmutet. Ich hatte gehofft, dass man es besichtigen kann, aber Fehlanzeige. Es befinden sich eine Bibliothek, die Touristen-Info und ein Weinhandlung darin, also kein Schlossbesuch möglich (https://www.comune.casale-monferrato.al.it/schloss). Also umrunde ich den roten Bau einmal und versuche es bei der Kathedrale von Sant’Evasio (Cattedrale di Sant’Evasio (Duomo di Casale Monferrato)). Ausgerechnet heute ist sie wegen Renovierung geschlossen. Wie ärgerlich, da sie innen sehr schön ist.
Ich entscheide mich dafür, einfach so durch die nette Stadt mit ihren typisch engen Gassen und bunten Häusern zu schlendern und irgendwo gemütlich ein Käffchen zu trinken. Schon nach wenigen Minuten laufe ich über den Piazza S. Stefano und komme ich an der Kirche/Chiesa S. Stefano vorbei und werfe einen Blick hinein. Sie ist leer, ich bin die ganze Zeit allein. Sie macht insgesamt einen recht verlassenen, fast schon vergessenen Eindruck, denn an den Wänden blättert überall die alte Farbe ab, und insgesamt ist sie im Vergleich zu anderen italienischen Kirchen recht schmucklos. Aber mir gefällt sie, ich mag das. Natürlich gibt es in Casale Monferrato noch zig andere Kirchen, aber man kann eh nicht alle sehen.
Chiesa St. Stephen Parish bzw Parrocchia S. Stefano
Piazza S. Stefano, 2, 15033 Casale Monferrato AL, Italien





Ich schlendere weiter und lande quasi um die Ecke auf dem großen Marktplatz Piazza Mazzini, wo ich im Café an der Ecke ein Päuschen mache, bevor ich mich noch bis zum abend durch die Gassen treiben lasse…





(Anmerkung: ich hatte mich im Vorfeld nicht wirklich mit Casale Monferrato befasst und dadurch eine richtig tolle Sehenswürdigkeit verpasst: der überaus dekadente Palazzo Gozani Di Treville ist für eine schmale Mark täglich zu besichtigen – die Bilder wirken verlockend (https://www.comune.casale-monferrato.al.it/palazzo-treville). Vielleicht komme ich ja nochmal hin…
Unterkunft: Das privat geführte B&B Casa della Sala Spada war für mich eine gute, wenn auch gar nicht mal so günstige Alternative zu einem Hotel. Das Haus befindet sich in einer ruhigen kleinen Straße, Zimmer ist groß, das Bett sehr bequem, alles tiptip, auch das Bad pikobello gepflegt. Frühstück gibt es eine Etage höher in der sehr großen Küche, wo die nette Besitzerin in sehr gutem englisch fragt, was und wieviel man essen möchte (Toast, Süßes oder Herzhaftes als Belag, Kaffee in großem Pott… – ihr ist zu Ohren gekommen, dass Deutsche gern viel Kaffee aus großen Kaffeetassen trinken). Wenn man ausgetrunken hat, fragt sie aufmerksam, ob man noch Nachschub möchte. Herrlich!
Nützliches: Was ich sehr gut finde ist die Möglichkeit, mal zwischendurch Klamotten zu waschen. In der Nähe meiner Unterkunft befindet sich der Blue Wash Waschsalon (Via Salita Sant’Anna, 54, 15033 Casale Monferrato AL, Italien). Die Handhabung musste ich mir mit Händen und Füßen erklären lassen: man kauft für einen bestimmten Betrag eine Waschkarte: je nachdem, wieviel Wäsche (wenig/viel), mit oder ohne Trockung. Dann wählt man die Waschmaschine aus (Nr), steckt die Karte ein, wählt die Grad aus und lost geht’s. Ich bin zwischendurch etwas Essen gegangen und habe später entspannt meine Wäsche abgeholt. Prima Sache!