Mailand – ein toller Städtetrip

mailänder dom

Sehenswürdigkeiten von Mailand bei einem Tagestrip

Schon bei meiner Ankuft bin ich überwältigt von dem großen Mailänder Hauptbahnhof, der für mich etwas von römischer Pompösität hat. Als erstes brauche ich eine Fahrkarte für die Straßenbahn. Ich hatte mich nur vorher nicht informiert, wo ich die bekomme und frage eine Passantin. Sie verweist mich ins Untergeschoss, wo ich nach weiterer Nachfrage erfahre, dass der Zigarettenladen diese verkauft. Auf die Idee wäre ich ehrlich gesagt nicht gekommen.

Hauptbahnhof, Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Straßenbahn kommt man in Mailand bequem und gut vernetzt überall hin (oder zumindest in gute Nähe), wo man sich etwas anschauen möchte. Was man nicht sofort versteht, wenn man es nicht weiß: Fahrkarten/Tickets gibt es in den Tabakshops (tabacchi) oder Kiosken (gionarli). Die für mich einfachere und flexiblere Variante war die Nutzung der App ATM Milano, bei der man nach einfach ein Ticket wählt (die Bezahlung erfolgt per hinterlegter Kreditkarte (kein PayPal) nach Anlegen eines Accounts). Das Einzelticket kostet 2,20 € (Stand 2023) und ist 90 Minuten lang gültig (Tarifzonen M1-M3), egal wie oft man umsteigt oder in welche Richtung man fährt. Richtig gut fand ich, dass die App die Dauer der Gültigkeit anzeigt.

Unterkunft: Ich habe mir das kleine Hotel Dover ausgesucht, damit ich fussläufig zum Mailänder Dom und in die Altstadt komme. Ich wurde unglaublich nett empfangen, die Mitarbeiter sind sehr freundlich, und selbst bei etwas hakeligem Englisch klappt alles. Der Fühstücksraum ist zwar klein, aber nie überfüllt und das Angebot italian style. Mein Zimmer war ruhig und gemütlich. Was man als “deutscher Kaffeevieltrinker” wissen sollte: in ganz Italien trinkt man zwar frisch zubereiteten Kaffee, aber offenbar immer nur eine Tasse. Also wenn ich eine zweite Tasse haben wollte, entgegnete mir fast überall Verwunderung (zumal der Kaffee mit Milch mehr Milch als Kaffee ist, ein Cappuccino hat mehr als die Hälfte nur Schaum und auch beim Americano sind die recht kleinen italienischen Tassen nicht voll. Kaffeepötte sind unüblich. Nur in Casale Monferrato bekam ich in meiner Unterkunft Pötte (die Inhaberin hatte vom deutschen Kaffeekonsum gehört, hahaha)). Am Ende der Straße Via Pasquale Sottocorno probierte ich im Lievità Sottocorno die einheimische Pizza und war so begeistert, dass ich zwei weitere vor meiner Rückreise aß. (alles keine bezahlte Werbung!)

Sehenswürdigkeiten in Mailand

Es mag ja immer irgendwelche “Geheimtips” geben, und natürlich wollte ich auch gern die eine oder andere “besondere” Sache in Mailand sehen, wenn ich schonmal hier war. Aber ich finde, alle Sehenswürdigkeiten machen eine Stadt aus, und die wollte ich mir unbedingt anschauen. Zufällig habe ich dabei die Chiesa Santa Maria Della Passione entdeckt (Via Vincenzo Bellini, 2, 20122 Milano MI, Italien), da sie von meinem Hotel zum Mailänder Dom auf dem Weg lag, genauso wie das Casa Campanini (Via Vincenzo Bellini, 11, 20122 Milano) mit seiner unglaublich fantastischen Außenfassade:

Chiesa Santa Maria Della Passione

Mailänder Dom

Der unfassbar detaillreiche Mailänder Dom ist im eigentlichen Sinne eine gotische Kathedrale, und zwar die größte in Europa und die drittgrößte der Welt. Die helle Farbe rührt von weißem Marmor her. Man kann ihn innen besichtigen und auch auf die Dachterasse. Die Tickets dafür muss man lange im Vorraus bestellen, was ich mir leider nicht gelang. Trotzdem war ich auch so extrem begeistet, und konnte ein “Aaaawwhh” nicht unterdrücken!

Galleria Vittorio Emanuele II

So ein Einkaufszentrum wie die Galleria Vittorio habe ich noch nie gesehen! Schon der monumentale Torbogen am Domplatz ist wirklich gigantisch und unfassbar groß! Das luxuriöse Einkaufszentrum ist auch innen sehr schön. Mit seinem buten Mosaik-Fußboden und dem tollen Glasdach straht es in meinen Augen etwas Royales aus. An Läden gibt es alles, von eleganten (und teuren) Boutiquen bis hin zu Accessoires ist die Vielfalt groß. (mehr Info’s: Galleria Vittorio Emanuele II)

Teatro alla Scala

Geht man gerade durch hinten bei der Galleria ‘raus, landet man quasi bei der berühmten Mailänder Scala, dem ältesten Opernhaus der Welt. Zugegeben: von außen habe ich sie nicht als solches erkannt, ich habe es mir nur anhand der vielen wartenden Menschen gedacht. Das Opernhaus hatte ich mir dekadenter vorgestellt. Das ist dann im Inneren der Fall, aber um das Theater von innen zu sehen, muss man eine Führung buchen (oder Karten für eine Aufführung haben). Die Tickets (erhältlich bei: GetYourGuide) sind allerdings bis einen Monat im Vorraus ausgebucht!

Castello Sforzesco

Die alte Burganlage mit ihrer weitläufigen Parkanlage am Rande der Altstadt gehört zwar zu den Sehenswürdigkeiten von Mailand – allein schon aus historischen Gründen – war für mich aber nicht so aufregend. Das alte Gemäuder ist sehr schlicht und gleicht einer viereckigen Festungsanlage. Äußerlich gibt es nicht viel zu sehen; im Inneren sind mehrere Museen untergebracht. Der Park ist allerdings wirklich schön und vor allem: hier habe ich eine Art Kiosk gefunden, in dem es neben Postkarten auch Briefmarken gibt. Das ist ja sonst auch immer ein Angehen für sich.

Auf dem Weg zum Castello Sforzesco kann man noch einen Blick in den Innenhof beim Palazzo Ragione werfen, das ist nämlich ein mittelalterlicher Marktplatz. (Piazza dei Mercanti, 20123 Milano MI, Italien)

San Maurizio al Monastero Maggiore

Corso Magenta, 15, 20123 Milano MI, Italien

Richtig spannend fand ich den Besuch der Kirche San Maurizio al Monastero Maggiore! Für mich die beste Sehenswürdigkeit Mailands. Von außen sieht sie zwar unscheinbar aus, ist aber innen über und über voller bunter Decken, sehr schönen architektonischen Verzierungen, Mosaikarbeiten, interessanten Wandgemälden, mehreren kleinen Kapellennieschen und ein paar bedeutenden Details. Diese hat mir eine Aufseherin erklärt: Die Kirche war früher Teil eines Benediktinerinnen-Klosters und in zwei Bereiche aufgeteilt. Ein Bereich der Kirche war für Nonnen nicht zugänglich, sondern nur für die Gläubigen. Damit nun auch die Nonnen ihr Abendmahl bei den Messen erhielten, gab es in ihrem Bereich der Kirche kleine Wandnieschen mit Fensterchen und Absatz. Die Nonnen mussten ihr Kinn auf die kleine Kante legen, das Fensterchen öffnen und bekamen nun durch die Öffnung die Oblate. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Teilung für Nonnen aufgehoben.

Eintritt: frei, Öffnungszeit: Donnerstag bis Sonntag von 10:00 – 17.30 Uhr

Stadtviertel Navigli

Südwestlich der Altstadt liegt das Viertel Navigli mit den typisch mailändischen Kanälen. Tagsüber fand ich es eher trostlos, da die Häuser hier modern und schmucklos sind. Und außer den Kanälen gibt es nichts zu sehen. Die Atmospäre entsteht erst Abends bei Öffnung der vielen Restaurants und Bars. Also weiter schlendern, zurück Richtung Altstadt durch den Arco di Porta Ticinese….

Viertel Ticinese

…und schon landet man im bunten, vielseitigen, attraktiven Viertel Ticinese. Entlang der Coso di Porta Ticinese verbreiten die vielen Läden und Cafés und Bars ihren Charme.

An der Kreuzung Porta di Ticinese/Via Edmondo de Amicis entdeckte ich mit Blick nach links zufällig die Wall of Dolls, eine Wand voller Puppen. Kunst. Kann man sich angucken, muss man aber nicht unbedingt. (Via Edmondo de Amicis, 2, 20123 Milano MI, Italien)

Ein Stück weiter läuft man an der Basilica di san Lorenzo di Milano vorbei. Ich warf einen Blick hinein, allerdings wurde gerade renoviert (Mai 2023).

Mehr Mailand…

Natürlich gibt es noch mehr zu sehen in Mailand. Ich bin im Norden der Altstadt einfach mal etwas durch das Künstlerviertel Brera geschlendert, wo es ganz viele nette Cafés, Bars und Läden in den charakteristischen engen Gassen gibt.

Unterwegs sieht man immer wieder schöne Gebäude wie der Palazzo Litta. Und Kirchen gibt es sowieso en masse, z.B. die Chiesa Stephano (bin aber nicht ‘reingegangen).

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