Die Stadt Saalfeld/Saale in Thüringen

Saalfeld bietet eine historische Innenstadt und ist ein guter Ausgangspunkt zur Saaleschleife

Ich suche mir im Urlaub immer gern einen Ort aus, den ich quasi gut als Ausgangspunkt für verschiedene Ausflugsziele nutzen kann. Der Ort selbst sollte natürlich auch immer genügend Dinge bieten: dazu gehören Sehenswürdigkeiten, gute Möglichkeiten zum Café trinken/ Essen gehen und einen gute infrastrukturelle Anbindung.

Sallfeld/Saale in Thüringen habe ich gewählt, um von hier aus zu dem Teil der Saale zu fahren, wo sich der Fluss so faszinierend in 180°-Kurven schlängelt und dort dann eine Wanderung um die Saaleschleife zu machen. Eine weitere schöne Wanderung auf meinem Programm führt von Leutenberg nach Löhma. Außerdem ist das Schwarzatal mit der Schwarzburg Nähe Bad Blankenburg in wenigen Minuten erreichbar. Auch Fans von Lost Places werden in und um Saalfeld zur Genüge fündig (siehe meine Seite urbexsneeker.de). Und natürlich lohnt sich auch eine Tour durch Saalfeld selbst.

Sehenswürdigkeiten in Saalfeld

  • Marktplatz
  • 4 Stadttore
  • Spaziergang am Saaleufer

Die Stadt hat den Krieg so gut überstanden , dass man noch viele Spuren ihrer Entstehungszeit finden kann. Da mein Hotel in der Nähe vom Marktplatz ist, fange ich meine Erkundung dort an. Die Fachwerkhäuser sind hier sehr schön restauriert und strahlen in ihren Pastelfarben eine frische und positive Stimmung aus. Der Marktplatz ist riesig, aber auch ziemlich leer. Das weiße Rathaus ist interessant mit seinem vorgebauten Turm, vielmehr ist nicht. Aber wenn man schon am Marktplatz ist, lohnt sich eine kleine Pause mit Kaffee und Kuchen in dem Eck-Café – sofern man einen Platz ergattern kann. Die vier Stadttore kann ich vom Markt aus gut zu Fuß ablaufen. Die kreisförmige Anordnung des Stadtkerns kann man immer noch erkennen und macht quasi den Rundgang der Tore umso einfacher. Das Stadtbild, was ich dabei erlebe, ist sympatisch. Viele Häuser sind aus der Gründerzeit und gut restauriert, das Kopfsteinpflaster vervollständigt den urtümlichen Charme. Vom Darrtor über das Blankenburger Tor ziehe ich den Kreis zum Münzplatz und weiter in die enge Obere Torgasse, die ich richtig niedlich finde. So stelle ich mir eine mittelalterliche Gasse vor, natürlich ohne die bunte Farbe an den liebevoll dekorierten Häuschen. Am Ende der kleinen Gasse treffe ich auf das Obere Tor, das mir wegen seines Türmchens von allen vier Toren am besten gefällt (das Saaltor habe ich am Vorabend schon bei meinem Hotel gesehen).

Der Tag ist voran geschritten, aber noch habe ich Zeit, die Burgruine Hoher Schwarm anzuschauen, die nicht weit vom Oberen Tor entfernt ist. Der schmale, zugewachsene Weg entlang der gut erhaltenen Stadtmauer gibt mir ein kleines bisschen Entdecker-Gefühl, zumal ich niemandem begegne.

Schlendern ist ja bekanntlich Luxus. Ich gönne mir ein wenig Langsamkeit und lasse mir und meinem Urlaubstag freien Lauf entlang der Uferpromenade der Saale. Die fest installierten Entspannungsbänke kommen mir dabei gelegen, um ein paar Minuten die Beine hoch zu legen. Ich nehme am Ufer ein paar kleine Bewegungen wahr und werde neugierig. Ohne sich von mir stören zu lassen, kommen ein paar Nutria-Ratten und ein Mäuschen an Land. Ganz fix und scheu grüßt Maus mich, Nutria ist da träger. Ich grinse.

Nach dem Abendessen möchte ich den Tag in Ruhe ausklingen lassen und gehe an der Brücke zu Alt-Saalfeld hinunter zum Saaleufer. Gedankenverloren blicke ich zur gelb erleuchteten Brücke und erlebe ein romantisches Schauspiel! In aller Stille zieht ganz langsam Nebel über das Wasser, der Dunst steigt bis zu den Straßenlaternen auf, die eine nach der anderen in weiche Unschärfe eingehüllt werden. Während ich am Ufer zuschaue, wie sich die Nebelbank ausbreitet, bemerke ich eine Ente einsam vorbei schwimmen. Nur ein paar Meter hinter ihr folgt eine Nutria-Ratte, die zum Uferrand abdriftet und im geräuschlos Dunkeln verschwindet. Obwohl wir Hochsommer haben, kriecht die nahende Feuchtigkeit in meine Kaputzenjacke und lässt mich etwas schaudern. Das Blau des Abendhimmels verschwärzlicht sich zur Nachtruhe, die ich nun auch langsam aufsuche.

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