Rundwanderung Papststein – Gohrischstein über Kleinhennersdorfer Stein

aussicht vom gohrischstein sächsische schweiz

Eine Wanderung auf die zwei Tafelberge Papststein und Gohrischstein mit Schlenker auf den Kleinhennersdorfer Stein

Angenehmerweise gibt es am Fuß zwischen Papststein und Gohrischstein den (gebührenpflichtigen) Wanderparkplatz „Galgen“. Damit kann man sich überlegen, ob man diese Rundwanderung mit dem Papststein oder dem Gohrisch beginnt. Man muss sowieso an diese Stelle wieder zurück, da man sowohl zum Papststein als auch zum Gohrisch von diesem mittig liegenden Parkplatz aus startet. Der Schlenker zum Kleinhennersdorfer Stein ist eine zusätzliche Option, je nach Kondition und Lust. Da mir eine Wanderung auf die beiden Tafelberge zu kurz war, habe ich mir diese Verlängerung über den Kleinhennersdorfer Stein eingebaut – und es hat sich sehr gelohnt! Der Kleinhennersdorfer Stein ist zwar kein Tafelberg, aber er bietet ein interessantes kleines Felsenlabyrinth. Mal etwas anderes. Sowohl vom Papstein als auch vom Gohrischstein sind die Aussichten über die Sächsische Schweiz traumhaft!

Wanderung auf den Papststein

Es ist Spätsommer, die Temperaturen drücken ein letztes Mal auf die Tube. Als ich am Parkplatz aussteige, bereue ich meine Wahl der engen Jeanshose. Ich weiß, dass ich die komplette Wanderung kurz vor dem Ausrasten sein werde vor Hitze und überlege, zurück nach Dresden zu fahren. Aber die Fahrt dauert knapp eine Stunde, dann kann ich es auch gleich abhaken. Ich ringe mich durch, die Wanderung doch zu machen. „Das wird hart“, denke ich. Allerdings wird die Wärme nicht das Einzige sein, was hart ist. Aber das werde ich erst am Gohrischstein erleben. Wie (fast) immer beginnt der Aufstieg zum Papststein mit Treppen, die anfangs zwar stetig bergauf führen, aber angenehm zum Wandern sind. Der erste beeindruckende Felsen, den ich vor meine Linse nehme, ist der hoch aufragende „Hunskirche“. Auch die weiteren Felsformationen während meines Aufstieges sind fantastisch und erstaunen mich. Kurz vor dem Gipfel gilt es, eine der üblichen Eisentreppen hoch zu steigen. Die erste Aussichtsstelle ist mit einem Geländer gesichert ist und bietet ein umwerfendes Panorama. Eine goldene Metall-Tafel erklärt die umliegenden Felsen. Ich kann zum Gohrischstein hinüber schauen und bis zum Lilienstein und der Burg Königsstein in der Ferne sehen. Wahnsinn! Ein Stück weiter ist eine Gaststätte, neben der man bei einem Lastenaufzug ebenfalls weit ins Land schauen kann. Ich glaube, von hier aus den Kleinhennersdorfer Stein erkannt zu haben.

Der Abstieg mit seinen vielen Steinstufen ist eigentlich gut machbar. Nur meine Jeans klebt entsetzlich an den Beinen. Was würde ich für eine kurze Hose geben! Luft! Ich male mir aus, mit einem Taschenmesser die Hose zu kürzen. Ich habe aber keines dabei. Ich zergele das elende Stück Stoff auf halbe Schienbeinhöhe, mehr geht nicht. Ab jetzt werde ich immer eine Schere dabei haben. Oder eine kurze Hose. Sei’s drum. Weiter geht’s. Das Wegestück zum Kleinhennersdorfer Stein fand ich recht schön, weil es idyllisch und untouristisch durch den Wald führt…

Die Runde weiter auf den Kleinhennersdorfer Stein

Die Runde auf und um den Kleinhennersdorfer Stein ist anders. Hier geht es nicht darum, ein Felsplateau zu erklimmen, sondern den Wald zu genießen, die kuriosen Felsen zu entdecken und durch ein kleines Felsenlayrinth zu klettern. Wobei ich die Bezeichnung Labyrinth etwas übertrieben finde. Die Felsformationen sind an dieser Stelle einfach durcheinander und bieten interessante Pfade und Winkel zum Entdecken. Das hat mir auf jeden Fall viel Spaß gemacht! Es fühlte sich ein bißchen an wie auf einem großen Spielplatz mit Versteckmöglichkeiten. Eine kuriose Landschaft, wie ich sie bisher nirgends vergleichbar gesehen habe. Zwischendurch hat dieser Wanderweg auch schöne Aussichten zu bieten. Das Waldstück zurück Richtung Gohrischstein wirkte erstaunlich unberührt mit seinen großen Farnen und dichtem Gewächs. Eine tolle Abwechsung zu den Felsen, und voller unwirklicher Ruhe!

Auf zum Gohrischstein

Ich mag ja aufregende, abwechsungsreiche und anspruchsvolle Wanderungen. Gefährliche Abschnitte mag ich allerdings nicht so. Der Aufstieg zum Gohrischstein gehört definitif in beiden Fällen dazu! Hier fehlt es an nichts: anfangs geht es passabel Waldholztreppen hinauf, gefolgt von steilen Eisentreppen, schmalen Steinstufen, Engpässe wie die Falkenschlucht und schlussendlich eine Eisenkette, um sich daran auf das Plateau hoch zu zerren. Das war dann auch der Moment, an dem ich dachte: „Ernsthaft?? ‚Ne Eisenkette?!“ Spannend – ja. Anstrengend aber auch, da man kaum Verschnaufpausen einlegen kann. Und in einer engen Jeans im Sommer ziemlich ätzend! Aber oben zieht es an einigen Stellen wie Hechtsuppe, da wurde es schonmal frisch. Der Gohrischstein ist ein großes Plateau, bei dem man über teils unwegsame Felsen bis ans andere Ende zur Wetterfahnenaussicht gehen kann und sollte. Etwas bedenklich und nicht ungefährlich erschienen mir speziell die Bereiche des Plateaus, wo man bis an den Rand gehen kann, ohne dass dort ein Geländer oder ähnliches etwas Sicherheit bieten würde. Deshalb bin ich auch gar nicht weit an den Rand geganden. Auch bei der Wetterfahnenaussicht fehlt es an Absicherungsvorrichtungen. Einzig der kleine Übergang auf den Wetterfahnen-Felsen ist mit einer Eisenbrücke bestückt. Im Sitzen mit genügend Abstand zum Felsrand habe ich es mir zum Ende des Tages bequem gemacht und die herrliche Aussicht auf den Papststein und den Lilienstein genossen.


https://www.saechsische-schweiz-touristik.de/elbsandstein/entdecken-erleben/ausflugsziele/gohrisch-berg.html

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