Wanderung Bärenbruchsgraben bis Roter Felsen

Eine abwechslungsreicher Rundwanderweg bei Bad Tabarz

Am Rande von Bad Tabarz finde ich bei einem Kurhotel einen Parkplatz und suche mit Hilfe von GPS und meiner Wander-App den Startpunkt für meine heutige Wanderung. Ich möchte eine Runde vom Bärenbruchsgraben über den Rennsteig bis zum Felsen “Roter Turm an der Bärenbruchwand machen. Dabei geht es durch den Bärenbruchgrund bis zum Lauchagrund und zurück.

Gleich zu Beginn bin ich verwirrt: interessanterweise soll ich nicht dem Schild “Bärenbruchsgraben” nach links folgen, sondern rechterhand am Lutherbrunnen starten. Nun denn, alle Wege führen nach Rom. Das erste Wegesstück ist erstmal nur die Lauchagrundstraße. Anfangs begleitet mich das Plätschern der Laucha, ein kleiner Bach, der durch den ganzen Bärenbruchgraben zieht und bis nach Bad Tabarz fließt. Der Wald wird langsam dichter und dunkler und die erste hohe Felswand kommt zum Vorschein, die Kaminwand. Mein Wanderweg geht zwar geradeaus weiter, aber da eine kleine Brücke über die Laucha führt, schaue ich mir bei der Gelegenheit das beeindruckende Felsmassiv aus der Nähe an.

Bevor ich auf meinem Rundwanderweg Richtung Bärenbruchsgraben weiter gehe, mache ich noch einen weiteren Abstecher, denn gegenüber der kleinen Brücke zeigt ein Wegweiser rechts hoch zu den Porphyrhöhlen, dem sog. Backofenloch: drei Höhlen im Felsgestein aus Porphyr. Diverse Plastikröhren, die quer liegend in der Erde befestigt sind, dienen als Stufen und führen den Berg hoch. Wie wahrscheinlich jeder Besucher frage ich mich auch, wie diese Höhlen entstanden sind, denn sie sehen fast schon bewohnbar aus. Drei kleine Einraumhöhlen mit Terrasse und der Möglichkeit für ein Lagerfeuer.

Aber die Plastikröhren-Stufen führen noch weiter hinauf. Ich will nichts verpassen, also gehe ich nachschauen, was es da oben zu sehen gibt und komme mir vor wie in einer Märchenwelt: die Farben dieses Naturflecks sehen aus wie künstlich bunt gemalt. Das türkise Moos am großen Felsmonolit, das satte Pflanzengrün und die rote Erde im Sonnenschein geben der Szenerie etwas sagenhaft Unwirkliches. Ein tolles Bild!

Meine Neugier drängt mich dazu, auf den Felsen zu klettern. Ich lande auf dem Mittagsstein, den man bis ganz nach vorn an die Kante gehen kann. Man kann natürlich auch abstürzen. Hochgradig aufmerksam wage ich mich bis zu einer Stelle, wo ich mich noch trittsicher fühle und gleichzeitig die prachtvolle Aussicht genießen kann. Was für ein Highlight! Von hier aus geht der Weg weiter nach hinten weg in eine andere Richtung, ich muss also wieder komplett zurück hinunter gehen.

Wenig später finde ich dann den Aufstieg in den Bärenbruch und zum Bärenbruchsgraben. Wieder sind da diese grauen Plastikröhren, die als Stufen dienen sollen, aber man hat auch eine Metalltreppe in den Berg eingebaut. Wirklich hilfreich finde ich beides nicht, da alles voller nassem Laub und stellenweise matschiger Erde liegt, sodass die Gefahr wegzurutschen recht hoch ist. Die Plastikröhren begleiten mich durch den Großteil des Bärenbruchsgraben, wo der Weg zusätzlich noch recht schmal ist. Einmal mehr liebe ich meine Wanderschuhe. Die Natur und Atmosphäre sind aber schon schön. Schön fand ich auch, dass ich niemandem begegnet bin, bis ich den Rennsteig erreicht hatte. Dieser Abschnitt hat zwar auch schöne Aussichten zu bieten, aber es fahren auch Mopets oder Quads auf dem Weg, was weniger angenehm ist. Bei einer Gelegenheit biege ich wieder in den Wald ab, der hier schon etwas mystisch wirkt.

Als letzte Sehenswürdigkeit auf meinem Rundwanderweg durch den Bärenbruchgrund steht der als Roter Turm benannte Fels ausgeschildert. Dass dieser Fels tatsächlich aus rötlichem Stein ist, hätte ich nicht gedacht. Von Weitem sieht das Felsenpaar des Roten Turm gar nicht so groß aus, aber das täuscht. Hinter dem roten Fels entdecke ich eine Felsformation, die mich an die ägyptische Sphinx erinnert. Auch hier sehen die Farben irgendwie unnatürlich wie gemalt aus. Unglaublich schön, was die Natur hervorbringt. Und ein insgesamt unglaublich schöner Rundwanderweg.

https://www.thueringer-wald.com/urlaub-wandern-winter/wandern-110237.html

https://www.komoot.de/guide/629/wandern-in-thueringen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert